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Beim Anfahren und Abschalten von Pumpen oder auch beim Betätigen von Armaturen, die den Flüssigkeitsstrom auslösen oder stoppen, kann es, hervorgerufen durch instationäre Strömungsvorgänge,

zu dynamischen Belastungen kommen, die über die statischen hinausgehen.

Diese gilt es mit Hilfe einer Druckstoßberechnung zu bestimmen und möglicherweise benötigte dämpfende Maßnahmen zu dimensionieren.


Durch einen plötzlichen Pumpenstopp (z.B. durch Stromausfall) sind besonders Trink- und Abwasserleitungen, sowie Fernwärmeleitungen gefährdet. 

Da alle Pumpen gleichzeitig und ruckartig stehen bleiben, führt das in den meisten Fällen zu Unterdruck, teilweise bis zur Verdampfung und der Bildung von Dampfblasen. Kollabieren diese in der Rückschwingphase, treten hohe Druckwellen mit steilen Fronten auf, welche bei Überschreitung der Druckbelastbarkeit die Leitung vor Ort zerstören oder auch bei ihrer Ausbreitung im System andernorts Schäden an Leitung und Armaturen verursachen.

                                         

Im Bereich von Trinkwassersystemen werden bevorzugt Druckbehälter zum Schutz vor Druckstößen verwendet.

Die erforderlichen Behältergrößen und die Art der Einbindung werden in den Simulationen ermittelt.

Sind saugseitig der Pumpen längere Zuleitungen vorhanden, können auch dort Druckstoßdämpfungsbehälter erforderlich werden. Daher ist es ratsam, rechtzeitig eine Druckstoßberechnung durchführen zu lassen, um den Platzbedarf einschätzen zu können. 

Im Abwasser- und Brauchwasserbereich werden im Falle des unsanften Pumpenstopps vorwiegend Be- und Entlüftungsventile zur Absicherung der Leitung verwendet. Anzahl, Position und Dimensionierung wird in den Berechnungen bestimmt und entsprechend der erforderlichen Luftleistung werden geeignete Produkte aufgeführt. 

Bei Transportsystemen für Kraftstoff liegt das Augenmerk oft auf dem Schließverhalten der Armaturen. Beispiele dafür sind die Flugzeugbetankung, das Befüllen von Tanklastzügen, Umfüllen in Großtanklagern und Schiffsentladungen. 

Hierfür wird in den Rechnerläufen die Schließzeit der Armaturen ermittelt, die einzuhalten ist, und eventuell benötigte Dämpfungsmaßnahmen dimensioniert.

Leitungen von Feuerlöscheinrichtungen liegen zum Teil überirdisch und sind daher als Trockenleitung ausgeführt, um deren Einfrieren zu verhindern. Das heißt, dass sie erst im Einsatzfall geflutet werden können. Hier muss eine optimale Lösung für die Befülldauer gefunden werden, sodass dieser Vorgang nicht zu lang dauert, aber auch die Leitung vor Druckschlägen gegen Ende des Befüllens geschützt ist. Ersteres ist bei zu kleinen Entlüftungsventilen und letzteres bei zu großen der Fall.

Auch dafür wird durch eine Druckstoßberechnung  das Optimum gefunden und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ermittelt.

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